Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen

Der Trend, Kleidung immer kürzer zu tragen und schneller auszusortieren, trägt erheblich zur Überproduktion und zum Überkonsum bei. Textilien haben sich dadurch in Wegwerfprodukte verwandelt. Kurzlebige Modetrends fördern die ständig wachsende Nachfrage nach neuen Produkten. Diese Entwicklung beschleunigt den Verbrauch von Textilien sowie von nicht erneuerbaren Ressourcen wie fossilen Rohstoffen für synthetische Fasern und führt zu einem höheren Energieverbrauch.

Ein langfristiges Ziel ist die zirkuläre Nutzung von Textilien. Alle beteiligten Marktteilnehmer und Konsumenten sollten sich an die Abfallhierarchie halten. An erster Stelle steht die Vermeidung, also der Verzicht auf unnötige Käufe sowie die Produktion und der Erwerb von hochwertigen und langlebigen Textilien. Anschließend folgt die (Vorbereitung zur) Wiederverwendung durch Reparatur und Weitergabe der Produkte. Erst wenn alle Möglichkeiten der Weiter- und Wiederverwendung ausgeschöpft sind, sollte das Recycling zur Rohstoffrückgewinnung angewendet werden. Die sonstige Behandlung und die Beseitigung sind die letzte Option und nur für Produkte vorgesehen, die nicht zur Verwendung oder Verwertung geeignet sind.

Nur 1 Prozent der gebrauchten Klamotten wird zu neuer Kleidung recycelt.

Das Europäische Parlament hat aufgezeigt, dass sich die Art und Weise, wie Menschen ungewünschte Kleidung entsorgen, geändert hat: Kleidungsstücke werden heute eher weggeworfen als gespendet. Weniger als die Hälfte der Altkleider wird zur Wiederverwendung oder zum Recycling gesammelt, und nur ein Prozent wird zu neuer Kleidung recycelt, da Technologien für das Recycling zu neuen Fasern erst jetzt aufkommen.

Im Durchschnitt kaufen die Europäer jedes Jahr fast 26 Kilogramm Textilien und werfen etwa elf Kilogramm davon weg. Altkleider können zwar in Länder außerhalb der EU exportiert werden, doch der Großteil (87 Prozent) wird verbrannt oder landet auf Deponien.

Ausschlaggebend für den Anstieg des Verbrauchs ist das Aufkommen von „Fast Fashion“, das zum Teil durch soziale Medien und die Modeindustrie vorangetrieben wird, die Modetrends schneller als je zuvor an die Verbraucher weitergibt.

Neue Strategien zur Bewältigung dieses Problems sind notwendig. Dazu gehören die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für den Verleih von Kleidung, die Gestaltung von Produkten, die Wiederverwendung und Recycling erleichtern (Kreislaufmode), die Überzeugung der Verbraucher, weniger Kleidung von besserer Qualität zu kaufen („Slow Fashion“) und die allgemeine Lenkung des Verbraucherverhaltens in Richtung nachhaltigerer Optionen.

Dieser Text basiert auf Informationen des Europäischen Parlaments. Den vollständigen Beitrag finden Sie unter: Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen (Infografik) | Themen | Europäisches Parlament (europa.eu)